Mit Eröffnung einer Reichsautobahnstrecke oder eines längeren Teilabschnitts nahm die für den betreffenden Bereich errichtete Straßenmeisterei ihren Dienstbetrieb auf. Da es jedoch meistens noch keine ausgebauten Meistereigehöfte mit Dienstgebäude, Wagenhalle, Werkstätten und Silos, als den wichtigsten Bestandteilen einer solchen Betriebseinrichtung gab, beschränkten sich die Baulichkeiten auf in der Regel provisorisch errichtete Holzschuppen. Dies war auch bei der Straßenmeisterei Idstein der Fall. Als Tag der Aufnahme des Dienstbetriebs gilt in der Idsteiner Autobahnmeisterei der 15. August 1939 [1]. Der zu betreuende Streckenabschnitt von der Anschlussstelle Limburg-Süd bis zum Autobahnkreuz Wiesbaden wurde lt. einer Mitteilung des Bundesministerium für Verkehr vom 2. September 1987 erst am 23.09.1939 für den Verkehr freigegeben. Scan 1: Die Autobahnmeisterei Idstein bewahrt noch eine Zeichnung vom 25. 2. 39 mit Änderung am 21. 6.39 im Maßstab 1 : 50 für die Ausführung des Dienstgebäudes. Architekt ist Prof. Dr. Ing. Karl Emil Lieser aus Darmstadt, Claudiusweg 19. Die Zeichnung trägt den Vermerk "Änderung des Autostraßenamtes Ffm, Frankfurt (M) den 7. 6. 51" und ist unterzeichnet mit "Koppelin".
Die bisher einzige gefundene schriftlich erwähnte Information über die Aufnahme des Betriebsdienstes findet sich im Märzheft der Zeitschrift "Der RAB Straßenmeister". Selbst in Paul Hafens "Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen" wird die Meisterei Idstein nicht erwähnt. Scan 2: "Neue Straßenmeistereien" - Bisher einzige Information zur Sm Idstein.[2].
Nachstehend wiedergegebene Fotografien belegen, dass die Aufnahme des Dienstbetriebs unter denkbar einfachen Bedingungen erfolgte, wobei das zur damaligen Zeit äußerst geringe Verkehrsaufkommen noch nicht die Anforderungen an den Straßenmeister und seine Straßenarbeiter stellte, wie es heute der Fall ist. Die Bilder 1 - 5 wurden dem Archiv freundlicherweise von Herrn Ulrich Hartmann aus Griesheim zur Verfügung gestellt. Bild 1: Das im Rohbau bereits fertige Dienstgebäude der Straßenmeisterei Idstein (1940).
Bilder 2+3: Die im Bau befindliche Wagenhalle der Straßenmeisterei Idstein (1940).
Bilder 4+5: Vor der künftigen Wagenhalle. Der am linken Rand des Bildes 4 sichtbare bewaffnete Wachposten und die Bekleidung der Arbeiter, insbesondere ihre Kopfbedeckungen, deuten auf Kriegsgefangene oder auch Zwangsarbeiter hin.
Aufnahmen während eines Besuchs der Autobahnmeisterei Idstein im September 2014. Bild 6: Links hinten: Das Dienstgebäude, rechts: Die Wagenhalle und das Streugutsilo der Autobahnmeisterei Idstein. Sie gehören zu den 1940 errichteten Gebäuden (9/2014).
Bild 7: Rückwärtige Ansicht des Dienstgebäudes nebst Anbau (9/2014).
Bild 8: Rückansicht der Wagenhalle von der Zufahrt zur Meisterei her (9/2014).
Bild 9: Das an der Zufahrt zur Meisterei gelegen neue Streugutsilo (9/2014).
Bild 10: Das Befüllen dieses Streugutsilos erfolgt vom Gelände der Meisterei aus (9/2014).
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: © Fotos 1 bis 5: Ulrich Hartmann, Griesheim
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